Aktuelles von der mE-Jugend in der Saison 2013/2014
Warum spielen Sie nicht Fußball?
Einen ungewöhnlichen Ausflug haben Elena, Marie, Sina, Alicia und Charlotte gemacht: Sie besuchten für die Südwest Presse Nationalspieler Christian Schöne in Göppingen und stellten ihm ziemlich viele Fragen. Das Beste daran: Er war gleich bereit, im Anschluss noch ein paar Bälle mit den Mädchen zu werfen. Hier das Interview unserer wE:
Wie lange spielen Sie schon Handball?
CHRISTIAN SCHÖNE: Angefangen habe ich 1987, da war ich sechs Jahre alt.
Sie spielen jetzt für Frisch Auf Göppingen. Wo kommen sie eigentlich her?
SCHÖNE: Seit 2005 bin ich in Göppingen, davor habe ich in Magdeburg gespielt. Geboren bin ich in Halle an der Saale.
Hatten Sie als Kind ein Vorbild?
SCHÖNE: Nicht so direkt. Aber natürlich fand ich die Bundesligaspieler und Nationalspieler toll. Beim einen hat mir das gefallen, beim anderen hab" ich mir was anderes abgeguckt.
Haben Sie einen Spitznamen?
SCHÖNE: Nicht wirklich.
Wie groß sind Sie?
SCHÖNE: 1,88 Meter. Damit bin ich aber der Kleinste in unserer Mannschaft.
Werden Sie in der Öffentlichkeit erkannt?
SCHÖNE: Hier in Göppingen schon, das ist ja nicht so groß. Aber es ist nicht so wie im Fußball, dass man uns Handballer überall in ganz Deutschland erkennt, wenn wir durch die Straßen laufen.
Warum spielen Sie nicht Fußball?
SCHÖNE: Das liegt schon ein bisschen an der Familie. Mein Vater war Handballer und mein Bruder auch. Fußball spiel ich auch ganz gerne, doch Handball fasziniert mich einfach mehr. Da ist immer was los, es passiert ständig was und das Spiel ist schneller. Kurz gesagt: Ich finde Handball einfach viel interessanter.
Und was halten Sie von Frauen- und Mädchen-Handball?
SCHÖNE: Das ist ja eine gefährliche Frage (lacht). Klar sind Männer körperlich stärker, taktisch gibt es kaum einen Unterschied. Was die Weltspitze angeht, hat sich Frauen-Handball in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Männer-Handball übrigens auch. Es sieht aber schon spektakulär aus, was die Frauen da jetzt machen. Hier in Göppingen ist Frauen-Handball natürlich ziemlich wichtig. Wir haben schließlich eine Bundesliga-Mannschaft, das interessiert uns auch.
Haben Sie Kinder?
SCHÖNE: Ja, zwei Jungs, der eine ist zwei, der andere vier Jahre alt.
Spielen die auch Handball?
SCHÖNE: Der Große mischt bei den Minis mit, und der Kleine ist auch schon immer dabei, weil meine Frau beim Training mithilft.
Trainieren Sie selbst eine Jugend?
SCHÖNE: Nein, dafür reicht die Zeit nicht. Das müsste ich regelmäßig machen, und wir sind an den Wochenenden immer selbst unterwegs. In Camps oder bei Jugend-Trainingslager machen wir Spieler aber oft ein paar Übungseinheiten.
Wir müssen bei unserer Trainerin Katharina Strafrunden laufen, wenn wir zu spät ins Training kommen. Und Sie?
SCHÖNE: Also erstmal ist es natürlich nicht gut, wenn man zu spät kommt. Das findet der Trainer gar nicht lustig. Je nachdem wie viel wir zu spät kommen, müssen wir etwas in die Mannschaftskasse zahlen. Am Ende der Saison machen wir dann was Tolles mit dem Geld.
Mussten Sie schon mal zum Sportgericht?
SCHÖNE: Zum Glück noch nicht. Ich hoffe, dass das auch so bleibt.
Und wie schauen Sie, wenn Sie eine Rote Karte bekommen?
SCHÖNE: Das kommt auf die Situation an, ob die Karte berechtigt war oder nicht. Erfreut ist da aber sicherlich keiner. Ich habe bisher erst zwei Mal eine Rote Karte bekommen, soweit ich mich richtig erinnere. So viel Erfahrung habe ich damit also Gott sei Dank nicht. Aber als Außenspieler ist man da auch nicht so gefährdet wie andere.
Was wollten Sie als Kind werden? Profi-Handballer?
SCHÖNE: Wer Handball spielt, träumt natürlich davon einmal in der Bundesliga oder vielleicht sogar in der Nationalmannschaft zu spielen. Wenn man so will, habe ich jetzt meinen Traumberuf. Als Kind wollte ich auch mal Arzt werden, doch das hat sich mit der Handball-Karriere nicht vereinbaren lassen. Also habe ich nach dem Abitur eine Lehre als Bankkaufmann gemacht und nachher noch Internationale Betriebswirtschaft studiert.
Wie motivieren Sie sich vor einem Spiel?
SCHÖNE: Wir sind in der glücklichen Lage, dass unsere Halle immer voll ist. Da brauchen wir keine zusätzliche Motivation. Und eigentlich sollte eine Profi-Handballer sowieso immer motiviert sein.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
SCHÖNE: Niederlagen gehören nun mal zum Sport dazu. Wir haben zum Glück zwischen den Spielen nicht besonders viel Zeit, um lange darüber nachzudenken. Aber natürlich bin ich bei einer Niederlage immer sehr enttäuscht und traurig. Das ist bei mir nicht anders als bei euch denke ich.
Wie viele Tore werden Sie gegen Silvio Heinevetter werfen?
SCHÖNE: Leider gar keins, weil ich noch verletzt bin und gegen Berlin nicht spielen kann. Zuschauen zu müssen, ist nie schön, weil man dann selbst nichts machen kann. Aber ich hoffe, dass wir am Ende ein Tor mehr geworfen haben als die Füchste.
Anmerkung von uns: Daraus ist leider nichts geworden. Frisch Auf Göppingen hat am Mittwoch Abend das Bundesliga-Spiel in der EWS-Arena mit 24:26 gegen Berlin verloren. Obwohl die Mannschaft schon sehr deutlich geführt hat. Das ist uns auch schon passiert. Christian Schöne hat nicht mitgespielt.
Mädchen gewinnen Nikolaus-Turnier
Dieser Partie hatten die beiden E-Jugend-Mannschaften entgegengefiebert: Beim Nikolaus-Turnier der männlichen E-Jugend kam es zum zweiten direkten Vergleich. Beim Vorbereitungsturnier in Burlafingen waren die Mädchen in einem schwachen Spiel beim 1:6 noch chancenlos gewesen. Dieses Mal sah das anders aus. Bereits um 9.30 Uhr hatte sich ein Großteil der Mannschaft mit Triathlon-Weltmeister Daniel Unger im Stadion getroffen. Eine Stunden Lauf-Training schien der richtige Wachmacher zu sein, denn anschließend hatte der SC Ichenhausen keine Chance: 13:0 hieß es am Ende für die E1 des SC Vöhringen.
Katharina Vogel hatte keine Bedenken ihre Mädels gleich nochmals aufs Feld zu schicken, obwohl 2 mal 15 Minuten, also länger als sonst gespielt wurde. "Bei so einer Pause kommt man nur aus dem Rhythmus", stellte sie fest. Doch zu Beginn glaubten die Mädchen noch nicht ganz an ihr eigenes Können, ließen Ben Kast und Moritz Käßmeier zu viel Platz. Vor allem aber scheiterten sie zu oft an Torhüter Tom Ihle. So lagen sie zur Pause mit zwei Toren zurück. Doch das änderte sich nach einer energischen Pausen-Ansprache von Katharina Vogel. Plötzlich klappte es mit dem Kombinationsspiel und auch in der Defensive gingen sie wieder konsequenter zur Sache, Nicht zuletzt war Marie Lindnau ein sicherer Rückhalt. Die Mädchen schafften den Ausgleich. Beide Teams hatten noch die Chance zum Sieg, doch es blieb beim leistungsgerechten 7:7 in einer sehr schönen Partie.
Zum Abschluss besiegten die Jungs Ichenhausen mit 8:6. Der Turniersieg ging also an die Mädchen. Doch viel wichtiger war eigentlich, dass es Spaß gemacht hatte - insbesondere Marie Lindnau, die bei drei Penaltys ran durfte und alle drei sicher verwandelte.
Eine sovueräne Leistung boten außerdem der Nikolaus und sein Knecht Ruprecht sowie vor allem Schiedsrichter Kai Muckenhaupt, der sowohl die Spieler als auch die mitfiebernden Eltern auf der Tribüne sicher im Griff hatte.
Vorbereitungsturnier in Burlafingen
Eins war vor dem einzigen Vorbereitungsturnier der weiblichen E-Jugend klar: Wir spielen als Mädchen-Team. Es wurde ein richtiger Kaltstart so ganz ohne gemeinsames Training nach den Sommerferien. Am Ende standen die Mädchen mit leeren Händen da, doch Trainerin Katharina Vogel baute ihre neue Mannschaft auf: "So schlecht war das für den Anfang nicht." Ein Extra-Lob von allen Seiten verdiente sich Torhüterin Marie Lindnau, die seit der vergangenen Saison und dank des eifrigen Besuchs des Zusatz-Torwarttrainings enorme Fortschritte gemacht hat. Nur von ihren Vorderleuten wurde sie oft ziemlich im Stich gelassen, die hatten nämlich größtenteils vergessen, dass eine starke Abwehr in der vergangenen Saison eigentlich ihre Stärke war.
Da die Schwäche beim Torabschluss auch in Burlafingen wieder sichtbar wurde, standen am Ende eine 0:10-Klatsche gegen den sehr starken Turniersieger HSG Langenau I, ein verschlafenes 2:6 gegen Gastgeber Burlafingen und ein 0:1 gegen Langenau II, bei dem durchaus mehr drin gewesen wäre. Gleiches gilt für das 3:4 gegen Gundelfingen. Hier lag man sogar in Führung und hätte sich ein Unentschieden verdient, doch ein katastrophaler Schnitzer in der Rückwärtsbewegung (Ratschen an der Mittellinie) verhinderte schließlich den Punktgewinn. Etwas zu hoch fiel die Niederlage gegen die SCV-Jungs aus (1:6), denn hier wehrten sich die Mädchen vor allem zu Beginn heftig - wenn sie diesen Einsatz in allen Spielen gezeigt hätten, wäre vielleicht mehr drin gewesen.
Es spielten: Marie (Tor), Alicia (3), Munira (3), Charlotte, Sina, Lara, Lea, Elena, Charli.